Basisbewertung

Die Basis der Bewertung ist für alle Unternehmen mehr oder weniger identisch. Der Nimbo Leitfaden Unternehmenswert liefert Ihnen nützliche Hintergrundinformationen und alles Wissenswerte zu dem Thema.

Rechenbeispiel für ein produzierendes Unternehmen

Beispiel für ein produzierendes Unternehmen

Wir verwenden das Multiplikatoren-Verfahren (auch Multiples genannt), bei dem der Unternehmenswert anhand eines Faktors des Gewinns (EBITDA) und/oder des Umsatzes berechnet wird. Dabei fließen spezifische interne und externe Werttreiber in die Bestimmung des Multiplikators ein.

Für die Berechnung treffen wir folgende Annahmen:

Umsatz 10.000.000
EBITDA2.500.000
Annahmen zu den internen und branchenspezifischen WerttreibernWeitgehende Unabhängigkeit vom Inhaber, gute Marktstellung, geschätzte 5 % Umsatzwachstum pro Jahr in den nächsten fünf Jahren, keine Klumpenrisiken und 50 langjährige qualifizierte Mitarbeiter.
Bei den branchenspezifischen Faktoren wird berücksichtigt, dass das Unternehmen die Rechte am geistigen Eigentum des Produkts, das 50% des Umsatzes erzielt, hat, dass 60% der Wertschöpfung inhouse stattfinden, und dass der Maschinenpark noch eine geschätzte Lebensdauer von 10 Jahren hat. Die Produktpalette ist standardisiert.
Übliche durchschnittliche EBITDA Multiples der Branche in Europa4 – 8
Angewandtes Multiple aufgrund des Einflusses der Werttreiber6.2

Berechnung Unternehmenswert:

Unternehmenswert = EBITDA × Multiplikator = 15.500.000

Allgemeine Werttreiber

Nicht nur die Ertragskraft und die Grösse eines Unternehmens bestimmen ihren Wert. Auch eine Reihe von internen Werttreibern wirkt sich – sowohl im Positiven als auch im Negativen – auf den Verkaufspreis aus. Ausgehend von der Basisbewertung kann sich der Wert um bis zu 25% erhöhen oder verringern. Die wichtigsten Werttreiber hierbei sind:

  • Unabhängigkeit vom Inhaber: Für einen Käufer stellt sich die Frage, ob der Erfolg auch ohne den aktuellen Inhaber anhalten würde. Je weniger die Firma von den Tätigkeiten und Beziehungen des Inhabers abhängt, desto höhere Kaufangebote werden durchschnittlich beobachtet.
  • Wachstumsaussichten und Potenzial: Investoren sind an den Zukunftsaussichten eines Unternehmens interessiert. Fragen, die hier von Bedeutung sind: Wächst der Hauptmarkt? Wieviel Prozent Wachstum prognostiziere ich für mein Unternehmen für die nächsten drei Jahre? Gibt es innerhalb der Kernkompetenz Potenzial, das rentabel erschlossen werden könnte? Gibt es Fachkräftemangel oder ist die Rekrutierung von neuen Mitarbeitern problemlos möglich? Gibt es genügend Cash Flow für Ersatz- und Ausbauinvestitionen?
  • Marktstellung: Hier wird das Einzugsgebiet und die Preispolitik der Firma berücksichtigt. Firmen, die nicht nur regional tätig sind und Firmen, die Preise, die über dem Marktdurchschnitt liegen, durchsetzen können, erhalten durchschnittlich signifikant höhere Kaufangebote.
  • Ausgewogenheit: Wie abhängig ist das Unternehmen von einzelnen Kunden oder Geschäftspartnern (z.B. Lieferanten)? Firmen ohne grosse Klumpenrisiken erhalten durchschnittlich die höheren Kaufangebote.
  • Mitarbeiter: Eine Motivation für den Kauf von Firmen kann der Zugang zu neuen qualifizierten Mitarbeitern sein, welche auf dem Arbeitsmarkt schwer zu finden sind. Firmen, welche begehrte Mitarbeiter anziehen und halten können, erhalten durchschnittlich signifikant höhere Kaufangebote.

Branchenspezifische Wertfaktoren für Software Unternehmen

Stellt sich Ihr Unternehmen in allen folgenden Punkten, die speziell relevant für produzierende Unternehmen sind, positiv dar, kann das in Summe eine Wertsteigerung von ca. 15% auf den Basiswert bedeuten.

  • Rechte am geistigen Eigentum der Produkte: Während der Wert von einzelnen Patenten, bzw. des geistigen Eigentums ihrer Produkte nur in individuell und aufwendig erstellten Unternehmensbewertungen ausgewiesen wird, ist es für den Wert des gesamten Unternehmens durchaus von Interesse, ob eine Firma über Produktrechte/geistiges Eigentum verfügt. Produktrechte und geistiges Eigentum können den Wert eines Unternehmens erheblich steigern, indem sie Wettbewerbsvorteile durch erschwerten Markteintritt, zusätzliche Einnahmequellen, beispielsweise durch Lizenzvergabe im Ausland, und rechtlichen Schutz vor Nachahmern bieten.
  • Produktion in grossen Stückzahlen: Der Wert eines produzierenden Unternehmens ist auch abhängig von seiner Produktionsweise. Massenproduktion ermöglicht es dem Unternehmen, Skaleneffekte zu nutzen, was die Produktionskosten pro Einheit reduziert. Automatisierung und Standardisierung der Produktionsprozesse verbessern die Effizienz und verringern den Ausschuss. Dies kann zu höheren Gewinnmargen führen. Insgesamt erhalten Unternehmen, die in grösseren Stückzahlen produzieren, höhere Bewertungen, als Unternehmen, die sich auf Einzelanfertigungen beschränken. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. Besetzt das Unternehmen eine hochpreisige Nische in einem spezialisierten Markt, z.B. dem Bau von Yachten, erhöht sich auch hier der Unternehmenswert.
  • Standardisierte Produktpalette: Im Durchschnitt werden Unternehmen mit einer standardisierten Produktpalette höher bewertet. Die Auswirkungen auf den Unternehmenswert hängen stark davon ab, wie das Unternehmen die Vorteile der Standardisierung nutzt und die Nachteile managt. Unternehmen, die effizient standardisierte Produkte herstellen, können signifikante Kostenvorteile und eine stabile Marktposition erzielen. Gleichzeitig müssen sie jedoch den intensiven Wettbewerb und den Preisdruck bewältigen, indem sie sich durch Qualität, Markenstärke und effiziente Betriebsabläufe differenzieren. Ein erfolgreiches Unternehmen wird die Effizienzgewinne aus der Standardisierung nutzen, um in Forschung und Entwicklung sowie in Marketing zu investieren, um sich langfristig vom Wettbewerb abzuheben und eine starke Marktposition aufzubauen. Müssen die Produkte für jeden Kunden angepasst werden, können die Unternehmen oft höhere Margen und eine stärkere Kundenbindung erzielen, müssen jedoch auch höhere Kosten und Risiken managen. Müssen die Produkte für jeden Kunden angepasst werden, können die Unternehmen oft höhere Margen und eine stärkere Kundenbindung erzielen, müssen jedoch auch höhere Kosten und Risiken managen.
  • Hoher Anteil an selbst geleisteter Wertschöpfung: Tendenziell kann man sagen, dass Unternehmen, die mehr als Zweidrittel der Fertigungswertschöpfung selbst leisten, einen höheren Unternehmenswert erzielen. Gründe hierfür: Das Unternehmen hat die Kontrolle über den gesamten Produktionsprozess und kann damit die Qualität der Produkte besser gewährleisten. Auf Marktveränderungen und Kundenanforderungen kann schnell reagiert werden und Innovationen können direkt umgesetzt werden. Durch interne Wertschöpfung können Prozesse kontinuierlich optimiert und effizienter gestaltet werden. Dies erhöht die Rentabilität und verbessert somit die Bewertung. Kritisches Know-how und geistiges Eigentum bleiben innerhalb des Unternehmens. Das stellt einen strategischen Vorteil dar.
  • Alter des Maschinenparks: Sind alle benötigten Maschinen modern und noch eine Reihe von Jahren funktionstüchtig, wirkt sich das positiv auf die Bewertung aus. Ist hingegen absehbar, dass die Maschinen, die zur Produktion benötigt werden, in nächster Zeit ersetzt werden müssen, mindert das, je nach Höhe der anstehenden Investition, den Wert des Unternehmens tendenziell erheblich.

Die marktorientierte Nimbo Bewertung für produzierende Unternehmen

Nimbo benutzt für ihre Firmenbewertung die marktorientierte Multiplikator Methode. Das bedeutet, dass Ihr Unternehmen mit ähnlichen Unternehmen gleicher Grösse verglichen wird. Die Nimbo Bewertung berücksichtigt auch die spezifischen Faktoren produzierender Unternehmen.